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Hintergrund zur Leberlebendtransplantation

Die Transplantationschirurgie und insbesondere die Leberlebendspende ist seit Jahrzehnten Schwerpunkt unserer Klinik. Im Jahre 2018 befanden sich in Deutschland insgesamt 1.301 Patienten auf der Warteliste für eine Lebertransplantation. Es wurden jedoch nur 820 Transplantationen (ohne Lebendspenden) in diesem Jahr in Deutschland insgesamt durchgeführt. Aus den Zahlen wird deutlich, dass es einen extremen Organmangel in Deutschland gibt. Eine unmittelbare Folge davon ist, dass die Patienten teilweise jahrelang auf ein Organ warten müssen und leider auch auf der Warteliste versterben, weil sie nicht rechtzeitig ein Organ bekommen. Um für dieses Problem des Organmangels eine Lösung zu finden, wurden unterschiedliche chirurgische Techniken im Bereich der Lebertransplantation entwickelt, welche den Organpool erweitern sollten.

Die Leberlebendtransplantation ist eine dieser Techniken, die in den achtziger Jahren entwickelt wurden. Dabei wird dem Empfänger ein Teil der gesunden Leber des Lebendspenders verpflanzt. Die Leberlebendspende hat den großen Vorteil, dass man nicht auf ein Organ warten muss. Aus diesem Grunde können die Patienten oft in einem besseren Zustand transplantiert werden und haben damit eine bessere Chance auf ein höheres Langzeitüberleben. Weiterer Vorteil ist: es ist ein elektiver, also planbarer Eingriff, ohne unerwartete „Überraschungen“. Er wird in der normalen Arbeitszeit durchgeführt, mit dem für diesen Eingriff am besten geeigneten Team.

Die Teilleber wird, nachdem sie entnommen wurde, ohne Wartezeit dem Empfänger transplantiert und hat u.a. deshalb eine bessere Organqualität. Es gibt jedoch auch einige Nachteile der Leberlebendspende. Dass man einen gesunden Menschen einem gewissen Operationsrisiko aussetzt, ist sicherlich der wichtigste Punkt dabei. Die Operation ist insgesamt etwas aufwändiger und das Risiko für Gefäß- und Gallengangskomplikationen möglicherweise etwas höher.

Voraussetzungen und Vorbereitungen der Leberlebendtransplantation

Prinzipiell kommt bei jedem Patienten, welcher für eine Lebertransplantation gelistet ist, auch eine Leberlebendtransplantation in Frage. Die Voraussetzung ist natürlich, dass es einen geeigneten Spender gibt, der volljährig und einwilligungsfähig ist und nach ausführlicher Aufklärung über die Operation, die Risiken, die möglichen Komplikationen oder Spätfolgen, der Entnahme eingewilligt hat. Sowohl der Patient als auch der Empfänger sind dabei über die erwarteten Erfolgsaussichten der Transplantation, im Sinne von Heilung einer schwerwiegenden Erkrankung oder Verhütung ihrer Verschlimmerung, aufzuklären sowohl mit den Daten aus eigener Erfahrung als auch den Daten aus der Fachliteratur.

Der Spender sollte ein Verwandter ersten oder zweiten Grades sein oder Ehegatte, Lebenspartner, Verlobte(r) oder eine Person, die dem Empfänger in besonderer persönlicher Verbundenheit offenkundig nahesteht. Als erster Schritt erfolgen ein ausführliches Gespräch mit dem Spender/ Empfänger-Pärchen und auch ein Einzelgespräch mit dem potenziellen Spender durch das ärztliche, auf Leberlebendtransplantation spezialisierte Transplantationsteam. Anschließend wird eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, um sicher zu stellen, dass beim Spender keine Erkrankungen vorliegen und die Leber des Spenders vom Volumen und dem anatomischen Aufbau her für eine Leberlebendtransplantation geeignet ist.

Der Spender sollte keine zusätzlichen physischen und psychischen Risikofaktoren aufweisen, außer dem üblichen Operationsrisiko einer Leberteilresektion. Nach Komplettierung der Evaluation und Ausschluss von Faktoren, die gegen eine Leberlebendtransplantation sprechen, erfolgt nochmal ein abschließendes Gespräch, in dem erneut die Erfolgsaussichten der Leberlebendtransplantation für den Empfänger und auch die alternativen Therapiemöglichkeiten, aber auch das Risiko und mögliche Folgen und Langzeitfolgen für den Spender erklärt werden.
Wenn weiterhin glaubhaft und nachvollziehbar bei Spender und Empfänger der Wunsch auf eine Leberlebendtransplantation besteht, kann die Operation dann erfolgen.

Sprechstunde Leberlebendspende

0201 723 82231
0201 723 5068

Ort

Operatives Zentrum II,

Ebene A1

Transplantationsbüro

(24 Stunden erreichbar)

0201 723 1140 für Zuweiser
0201 723 1042 für Patienten

Operativer Ablauf

Nach der Narkoseeinleitung beginnt die Operation des Spenders mit Eröffnung des Bauchraums über eine obere Medianinzision, welche ggf. nach rechts erweitert wird (L-Schnitt). Lebergröße, Beschaffenheit und Anatomie werden mittels chirurgischer Erfahrung und ggf. Ultraschalluntersuchung beurteilt, um die Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchungen zu bestätigen. Wenn auch intraoperativ keine Abhaltungen für eine Leberlebendtransplantation bestehen, wird der Empfänger im Nebensaal für die Transplantation eingeleitet. Beim Spender erfolgt dann die Leberteilresektion, wobei bei Erwachsenen der rechte Leberlappen und bei Kindern und Säuglingen der linkslaterale Leberlappen für die Transplantation beim Empfänger entnommen wird. Die erkrankte Leber beim Empfänger wird in dieser Zeit von einem zweiten Transplantationsteam zur Hepatektomie vorbereitet. Dabei werden in beiden Operationssälen die einzelnen Schritte der Operation zeitlich so abgestimmt, dass für die zu transplantierende Leber keine Wartezeiten entstehen. Nachdem die Teilleber beim Spender entnommen wurde, wird sie mit Perfusionslösung perfundiert und anschließend dem Empfänger transplantiert. Beide Patienten kommen postoperativ auf die Intensivstation. Der Spender wird i.d.R. am ersten postoperativen Tag wieder auf die Transplantationsstation/ Normalstation verlegt und kann i.d.R. nach 5 – 7 Tagen entlassen werden. Die ambulante Nachsorge erfolgt nach einer Woche, einem Monat, drei Monaten, sechs Monaten und danach jährlich. Die Krankenhausverweildauer beim Empfänger ist sehr unterschiedlich und abhängig vom präoperativen Zustand des Patienten. Die ambulante Nachsorge erfolgt über unsere Post-Transplantationsambulanz.

Ergebnisse der Leberlebendtransplantation

Die Leberlebendtransplantation wird in unserer Klinik seit 1998 durchgeführt. Seit dieser Zeit sind insgesamt 299 Leberlebendtransplantationen durchgeführt worden, darunter bei 125 Kindern und Säuglingen und 174 erwachsenen Patienten. Die Rate der Komplikationen und die Daten zum Langzeitverlauf sind vergleichbar mit anderen, weltweit großen Zentren und werden ausführlich vor der Operation besprochen.

Erstvorstellung

Patientinnen/ Patienten mit fortgeschrittener chronischer Lebererkrankung werden zunächst in unserer Prä-Transplantationsambulanz hinsichtlich der Möglichkeit und Dringlichkeit einer Lebertransplantation begutachtet. Nach einer gründlichen Evaluationsuntersuchung (im Rahmen eines stationären Aufenthaltes) werden die Patientinnen/ Patienten im Rahmen der interdisziplinären Lebertransplantationskonferenz diskutiert. Nach einstimmigem Beschluss können die Patientinnen/ Patienten an Eurotransplant zur Aufnahme auf die Warteliste gemeldet werden.

Wartezeit bis zur Transplantation

Die Spenderorgane werden nach festgelegten Kriterien durch Eurotransplant vermittelt, ohne dass die Wartezeit im Voraus abgeschätzt werden kann. Während der Wartezeit auf ein Spenderorgan sind die regelmäßige Vorstellung in der Prä-Transplantationsambulanz und die Meldung aktueller Blutwerte an Eurotransplant notwendig. Ein Spenderorgan kann zu jeder Tageszeit zur Verfügung stehen und Patientinnen/  Patienten sollten sich dann zeitnah im Krankenhaus einfinden. Wenn nach erneuter klinischer Prüfung hinsichtlich der Eignung von Spenderorgan und Empfänger keine Abhaltungen bestehen, wird die Lebertransplantation durch unser Transplantationsteam durchgeführt.

Postoperativer Verlauf und Nachsorge

Zunächst werden Patientinnen/ Patienten auf der Intensivstation betreut und benötigen meistens eine maschinelle und medikamentöse Unterstützung der Herz-Kreislauf-Funktionen. Sobald diese beendet werden kann, erfolgt die weitere Therapie auf der interdisziplinären Transplantationsstation. Zur Anpassung der Medikamente gegen eine Abstoßung sind wiederholte Blutentnahmen notwendig. Vor Entlassung wird i.d.R. eine Reha-Maßnahme organisiert. Nach Entlassung sind lebenslang regelmäßige Nachsorgetermine in der Post-Transplantationsambulanz notwendig.

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Das Pankreas (die Bauchspeicheldrüse) ist für die Regulation des Blutzuckers durch die Produktion von verschiedenen Hormonen (u.a. Insulin) zuständig. Im Rahmen eines Typ 1 Diabetes mellitus kommt es zu einem absoluten Insulinmangel im menschlichen Körper, sodass Insulin lebenslang zugeführt werden muss. Trotz moderner medikamentöser Insulintherapien gestaltet sich die Zuckereinstellung häufig schwierig und es kommt zu Folgeerkrankungen, u.a. schwere Nierenfunktionseinschränkungen. In diesen Fällen ist die Transplantation von Pankreas und Niere angezeigt mit dem Ziel den absoluten Insulinmangel zu ersetzen und den Patienten von der Dialyse und deren Folgekomplikationen zu bewahren. In Einzelfällen kommt auch eine isolierte Pankreastransplantation in Frage.

Voraussetzungen für die Durchführung einer Transplantation des Pankreas ist eine umfassende Abklärung des Gesundheitszustandes des möglichen Empfängers, um Begleiterkrankungen und Risiken für die Operation zu erfassen und ggf. vorher zu behandeln.

Am Universitätsklinikum Essen erfolgt die Vorbereitung und die Nachbehandlung aller Patienten zur Pankreas-Nierentransplantation in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit der Transplantationschirurgie und Nephrologie.

Wir stehen in gerne als Ansprechpartner zur Verfügung.

Nierentransplantation

Die Nieren sind wichtige Ausscheidungs- und Stoffwechselorgane. Ihre Funktion besteht aus vielen komplizierten Vorgängen im Zusammenhang mit dem Säure-/ Basen- und Elektrolythaushalt sowie der Flüssigkeitsausscheidung. Sie spielen auch eine wesentliche Rolle im Vitaminhaushalt und bei der Blutproduktion.
Die Nieren sind wichtige Ausscheidungs- und Stoffwechselorgane. Ihre Funktion besteht aus vielen komplizierten Vorgängen im Zusammenhang mit dem Säure-/ Basen- und Elektrolythaushalt sowie der Flüssigkeitsausscheidung. Sie spielen auch eine wesentliche Rolle im Vitaminhaushalt und bei der Blutproduktion.
Leider besteht in Deutschland weiterhin ein Mangel an postmortalen Organspenden und eine sehr lange Wartezeit auf eine Spenderniere. Wir bieten gesunden Personen an, für nierenkranke Angehörige durch ein minimal-invasives Verfahren eine ihrer Nieren zu spenden. Inzwischen werden von ungefähr 100 transplantierten

Nieren im Jahr 30% als Nierenlebendspenden durchgeführt. Ein besonderer Schwerpunkt, etabliert zusammen mit unseren nephrologischen Kollegen, ist die Durchführung von Nierenlebendspenden gegen die Blutgruppe. In unserer interdisziplinären Nieren-Sprechstunde jeden Dienstag und Mittwoch stellen sich Patienten mit terminalen Nierenerkrankungen vor. Kann bei dem Patienten eine Aufnahme auf die Transplantationswarteliste erfolgen, so wird er während der Wartezeit weiter ambulant durch den niedergelassenen Nephrologen in enger Kooperation mit uns betreut.

Interdisziplinäre Nierentransplantations-sprechstunde und  Nierentransplantations­büro

0201 723 3952
0201 723 3954
E-Mail

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Operatives Zentrum II,

Ebene A1

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